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Donnerstag, 5. Juli 2018

Freemium - Das Geschäftsmodell

Das Zauberwort KOSTENLOS hat offenbar immer noch eine verlockende Wirkung auf alle Altersgruppen. Von der App bis zur Kaffeefahrt, vom ersten Schuss bis zum Probe-Abo. Alle greifen deutlich ungehemmter zu, wenn uns keine Preisforderung vor die Nase gehalten wird!

Allerdings kommt das böse Erwachen oft schon bald. Denn: Geschenkt bekommt man leider wirklich nichts (vielleicht mal von Opa oder Oma, okay...). Und bei Computerspielen merkt man, wenn man lange genug dabei bleibt und sich mehr oder weniger viel Begeisterung entwickelt hat, dass man ohne Einsatz von barer Münze nur schwer erfolgreich ist. Das ist besonders dann ärgerlich, wenn man mit Freunden im selben Browsergame online die Kräfte (und das Selbstwertgefühl) messen will.

Dabei geraten die Spieler unterschiedlich stark in die Versuchung mit Geld dort nachzuhelfen, wo die Geduld strapaziert oder der Erfolg überhaupt erst ermöglicht wird.

Beim Kauf eines Spiels für den PC oder die Konsole sind die Kosten abgesteckt. Hier dagegen geraten doch viele in Spielsucht und in die Kostenfalle dieses Geschäftsmodells. Klar. dafür ist jeder selbstverantwortlich. Viele Betreiber, aber auch junge Spieler haben dies Argument schnell auf den Lippen. Mal sehen, wie sie das Verhältnis von Eigenverantwortung und Verbraucherschutz beurteilen, wenn Mutti auf den Enkeltrick reinfällt und ihr Erbe rumänischen Ganoven in den Rachen schiebt?

Aber auch so manch sonniges Gemüt kommt dann doch mal ins Staunen wenn die Betreiber ihres Lieblingsspiels plötzlich die Regeln zu ihrem Nachteil ändern, die Hürden für kostenloses Spiel höher setzen, oder gar die Server abschalten. Dann hat sich das mühsam erworbene und teuer mit echtem Geld bezahlte virtuelle Vermögen auf Nimmerwiedersehen im digitalen Nirwana verflüchtigt...

Anbei mal eine Zitatensammlung aus Wikipedia zum Thema:

"Freemium ist ein Geschäftsmodell, bei dem das Basisprodukt gratis angeboten wird, während das Vollprodukt und Erweiterungen kostenpflichtig sind. Im Fall von Computerspielen ist es als „Free To Play“ bekannter."



"Der Risikokapitalgeber Fred Wilson beschrieb das Freemium-Modell am 23. März 2006 wie folgt: „Biete deinen Dienst gratis an, möglicherweise mit Werbeeinblendungen oder vielleicht auch nicht, gewinne viele Kunden auf effiziente Weise durch Mundpropaganda, Werbepartner, Platzierung in Suchmaschinen und so weiter, und biete dann deinem Kundenstamm zu einem Aufpreis Zusatzleistungen oder eine erweiterte Version deines Dienstes an.“"

"Computerspiele (insbesondere Browser- und Mobiltelefonspiele) werden zunehmend als Freemium-Produkte vermarktet. Man spricht hier allerdings dann von „Free To Play“. Erlöse werden dabei erwirtschaftet über im Spiel platzierte Werbung und dem Erwerb virtueller Gegenstände bzw. Vorteilen gegenüber anderen Spielern gegen echtes Geld. Letzteres wird oftmals mit der Phrase „pay to win“ (engl. „bezahlen um zu gewinnen“) kritisiert, was bedeuten soll, dass Kunden, die für Inhalte eines Spiels bezahlen, verbesserte oder beschleunigte Erfolgschancen im Spiel haben."



"In der South Park-Folge „Freemium gibt's nicht umsonst“ wird „Freemium“ übersetzt mit „Free“ (engl. „frei“) und dem angeblichen lateinischen Wort „mium“, welches „not really“ („nicht wirklich“) bedeuten soll. In der Folge steht zudem die Suchtproblematik derartiger Computerspiele im Mittelpunkt, welche ganz gezielt gestaltet werden um anfällige Personen anzusprechen, und zur Zahlung großer Summen über das so genannte „Micropayment“ verleiten sollen."



"Bevorteilung zahlender Spieler: In Spielerkreisen werden Free-to-play-Spiele oft mit der spöttischen Bezeichnung „Pay-to-win“ (engl. „zahle, um zu gewinnen“) versehen. Viele Spiele sind zwar ohne zusätzlichen Einsatz echten Geldes spielbar, kosten aber unverhältnismäßig viel Zeit, sind mit kostenlosen Mitteln schwerer zu gewinnen oder bieten Nachteile im Wettkampf. Teilweise gehen Anbieter so weit, essentielle Gegenstände nur noch gegen echtes Geld anzubieten. In diesem Fall ist dann eindeutig von „pay-to-win“ die Rede. Fraglich bleibt somit bei jedem Spiel, wie weit die Lücke zwischen zahlenden und nicht zahlenden Kunden wird. Die Kosten sind hierbei durch die Umrechnung in eine Spielwährung oftmals schwer zu kalkulieren und können leicht den Preis eines Kaufspiels übersteigen, wodurch ein zusätzlicher Anreiz gegeben ist, potenziell mehr Geld auszugeben."

"In Deutschland erzielte die Spielebranche nach Angaben des Bundesverbandes Interaktive Unterhaltungssoftware 2014 mit virtuellen Gütern und Zusatzinhalten einen Umsatz von 477 Millionen Euro. Im Jahr 2015 stieg dieser Umsatz auf 562 Millionen Euro an. Damit konnte die Spielebranche einen Umsatzzuwachs von insgesamt 18 Prozent innerhalb eines Jahres erzielen."

"Prozess über gezielte Werbeansprache von Kindern: Kritik am Geschäftsmodell gibt es unter anderem, da sich Free-to-play-Spiele auch unter Kindern und Jugendlichen großer Beliebtheit erfreuen und diese zu hohen Ausgaben verleiten. In Deutschland kam es daher am Beispiel Runes of Magic zur gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen dem Bundesverband der Verbraucher-zentralen (vzbv) und dem Karlsruher Anbieter Gameforge. Nach einem Versäumnisurteil des Bundesgerichtshofs (BGH) im Juli 2013 ist eine direkt an Kinder gerichtete In-Game-Werbung unzulässig, wenn diese konkret zur Investition von Geld auffordert. Kritisiert wurden vom Gericht Ansprachen in der zweiten Person Singular (Duzen) und Formulierungen wie „Schnapp Dir die günstige Gelegenheit und verpasse Deiner Rüstung & Waffen das gewisse Etwas“, die laut Gericht gegen § 3 UWG (Verbot unlauterer geschäftlicher Handlungen) verstießen. Kritisiert wurde das Urteil vom G.A.M.E. Bundesverband der Computerspielindustrie, da die vertraute Anrede für die Spielebranche generell kennzeichnend sei und daher nicht allein auf Kinder abziele. Im Januar 2014 legte Gameforge Einspruch gegen das Urteil ein. Im September 2014 bestätigte der BGH jedoch seine vorhergehende Entscheidung. Im Februar 2015 veröffentlichte der Fachverband Medienabhängigkeit e.V. dazu Handlungsempfehlungen."

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